Wer in der Stadt wohnt und arbeitet, weiß um den Wert von Parks und Grünanlagen im öffentlichen Raum. Auch die Vielzahl an individuell gestalteten Privatgärten trägt dazu bei, das Grau der Straßen, die anhaltende Geräuschkulisse und die Verunreinigung der Luft erträglicher zu machen.
Eine Feierabend-Joggingrunde durch den Park oder ein Picknick am Wochenende mit Freunden und Familie werden erst durch das Grün in der Stadt zum Vergnügen. „Der Wohlfühleffekt, den Pflanzen erzeugen, machen sich auch immer mehr Firmen und Institutionen zu Nutze“, erklärt Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau e.V. (BGL). „Ein professionell gestaltetes grünes Arbeitsumfeld tut nicht nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut. Auch Geschäftspartner und Kunden nehmen die positive Atmosphäre wahr. So wird der Garten zur Visitenkarte des Unternehmens.“
In Zusammenarbeit mit der Stiftung DIE GRÜNE STADT (siehe Link) fördert der BGL das steigende Interesse am Firmengarten. Die Stiftung hat ein Konzept für dezentral ausgerichtete Firmengärten-Wettbewerbe erarbeitet und bietet Kooperationspartnern entsprechende Materialien zur Verfügung – mit Vorschlägen und Tipps für Drucksachen, Logo oder Webseite. Die Landesverbände des BGL steuern die lokal ausgerichteten Wettbewerbe.
Beim Berliner Firmengartenwettbewerb, der als Kooperation vieler Partner unter Federführung der IHK Berlin stattfand, wurden vor kurzem die Gewinner gekürt: Für ihren begrünten Dachgarten erhielt die Kommunikationsagentur difffrent GmbH die Auszeichnung. Mit einem historischen Wasserbecken und einer reichhaltigen Staudenbepflanzung auf ihrem Firmengelände konnte die VGV Verwaltungsgesellschaft für Versorgungswerke mbH überzeugen. Auch die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH erhielt für die Neugestaltung ihres Innenhofs, in dem aus einer Parkfläche ein urbaner Garten wurde, eine Auszeichnung. Außerdem wurde Knauer Wissenschaftliche Geräte GmbH für ihren kreislauforientierten Firmengarten der Sonderpreis „Biodiversität“ verliehen. Bilder, Details und weitere Informationen sind unter dem 2. Link zu finden.
Auch in Nordrhein-Westfalen (3. Link) und im baden-württembergischen Ludwigsburg finden Firmenwettbewerbe statt. „Wir wollen damit auf besonders gelungene Projekte mit Vorbildfunktion aufmerksam machen und auch bei anderen Firmen und Institutionen das Bewusstsein für ein grünes Arbeitsumfeld schärfen“, sagt Jungjohann. „Häufig ist bei den Entscheidern in den Unternehmen gar nicht bekannt, welche positiven Effekte ein begrüntes Umfeld bei Ihren Beschäftigten bewirkt und wie vielfältig die Möglichkeiten sind.“ Da große Freiflächen in Städten häufig Mangelware sind, lohnt es sich, eine Dach- oder Fassadenbegrünung in Betracht zu ziehen. Fachberatung vor Ort bieten Garten- und Landschaftsbaubetriebe. Sie kennen sich nicht nur mit den Pflanzen und ihren Bedürfnissen aus, sondern bringen auch Know-how und Erfahrung bei der baulichen Umsetzung verschiedenster Formen der Gebäudebegrünung ein.
Ein Firmengarten lässt sich so gestalten, dass er genau zu dem Unternehmen passt. Ob im modernen Urban-Gardening-Look mit Gemüse und Kräutern oder als repräsentativer Garten mit Formgehölzen und gepflegten Rasenflächen. BGL-Vizepräsident Jungjohann: „Ein Baum sagt mehr als tausend Worte: Grün steht für Wachstum, Nachhaltigkeit und Innovation. Wer seinen Firmengarten wirkungsvoll in Szene setzen lässt, zeichnet damit ein positives Außenbild seines Unternehmens.“
Auch das Umfeld profitiert: größere Firmengelände lassen sich parkartig, für die Öffentlichkeit zugänglich anlegen. Firmen zeigen Verantwortung für die direkte Nachbarschaft und beteiligen sich an der Verbesserung des Mikroklimas im städtischen Umfeld. Nicht zuletzt bringen die Firmengartenwettbewerbe auch den beteiligten Kommunen und Regionen Vorteile. Schließlich tragen schmucke Firmengärten erheblich zur Attraktivität einzelner Straßenzüge und Quartiere bei.